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Unsere Kunden fragen zunehmend an, weshalb sie bei tlw. niedrigeren zulässigen Tagesverzehrsmengen in der EU Produkte bestellen oder kaufen können, die in der Schweiz durch uns nicht ausgeliefert werden.
Hierbei werden auf den Produkten Verzehrsempfehlungen abgebildet, die sich nicht auf den Tagesverzehr in Kapseln/Tabletten/Tropfen je Tag, sondern Kapseln/Tabletten/Tropfen je X Tage - also auf auf abweichende Zeiträume ungleich 1 Tag beziehen.

Insbesondere beim Vitamin D3 bekommen wir Anfragen, weshalb wir nicht EU-analoge Auslobungen vornehmen & die Produkte auch in der Schweiz ausliefern.

Anhand der Verzehrsempfehlung für Vitamin D3 möchten wir die Problematik wie folgt konkretisieren:

Produkt: Vitamin D3 - 125μg (5.000 IE) je Kapsel

->Laut VNem sind seit 01.07.2020 täglich 70 μg Vitamin D3 in der Schweiz zulässig.

Deshalb wird das o.g. Produkt in der Schweiz durch uns weder angeboten noch ausgeliefert.

-> bewilligte Verzehrsempfehlung EU:

"Jeden 2. Tag eine (1) Kapsel mit reichlich Flüssigkeit mit einer Mahlzeit verzehren. Dies entspricht einer täglichen Verzehrmenge von 62,5 μg.
Die tägliche Verzehrsempfehlung darf nicht überschritten werden. Dieses Produkt ist kein Ersatz für..."

Da Vitamin D3 in verschiedene körpereigene Transport- & Speicherformen umgewandelt wird und dem Körper sodann in den Speicherformen längerfristig zur Verfügung steht, ist die Bolus-Dosierung in Abhängigkeit vom D3-Gehalt des Produkts "alle X Tage" oder "1 x je Woche" etc. in der EU mittlerweile gängige Praxis.
In deutschen Drogeriemärkten wie Rossmann und DM sind Vitamin-D3-Tabletten mit 7000 IE (175 µg) frei verkäuflich:

Beispiel Rossmann Drogeriemärkte:

"Vitamin D3 7000 Wochendepot Tabletten, 12 Tabletten, 3 Monatspackung (Tetesept Pharma)

1× wöchentlich 1 Tablette verzehren.

tetesept Vitamin D3 7000 Wochendepot enthält 7000 I.E. (= 175 µg/entspricht einer Tagesdosis von 25µg) hochdosiertes Vitamin D."

Trotz der in Deutschland geltenden Tagsverzehrsdosis von lediglich 1.000 IE (25 µg) ist das Produkt mit einer Verzehrsempfehlung von "1 Tablette je Woche" frei verkäuflich.

Schweizer Kunden fahren extra nach Deutschland, um diese Produkte zu erwerben. Andere Kunden bestellen bei Amazon oder bei EU-Versendern ähnliche und noch deutlich höher dosierte Produkte, die tlw. nur alle 14 Tage bzw. 1 x monatlich zu verwenden sind (Vitamin D3 20.000 IE).

Wurde Ihrerseits bereits eine Bewertung der Zulässigkeit der Mehrtages-Verzehrsempfehlungen vorgenommen?

Eine Klärung wäre für uns und unsere Kundschaft in der Schweiz wichtig.

Könnten Sie uns hier mit einer Auskunft behilflich sein?

Dies ist eine Frage, welche Sie an den Gesetzgeber in diesem Fall das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV (info@blv.admin.ch) richten müssen. Dort werden dir Risikobeurteilungen erstellt, sowie gesetzlichen Höchstwerte festgelegt.

Das BLV hat zum Höchstmengemodell bereits auf ihrer Homepage eine Erklärseite erstellt (siehe ganz unten die verlinkten Dokumente).
Im verlinkten Dokument "Fragen und Antworten - Höchstmengenmodell für Vitamine und Mineralstoffe" ist zu Ihrer Frage folgendes zu lesen:

"Was passiert mit Produkten, welche in einem EU-/EWR-Mitgliedstaat rechtmässig in Verkehr sind? Sind Bewilligungen nach dem Cassis de Dijon Prinzip für NEM, Lebensmittel für Sportlerinnen und Sportler sowie angereicherte Lebensmittel möglich?

Antwort: Lebensmittel, die in der EU oder einem EU-/EWR-Mitgliedstaat rechtmässig auf dem Markt sind, können auch in der Schweiz über das Cassis-de Dijon-Prinzip bewilligt werden. Eine Abweisung solcher Gesuche ist wiederum nur gestützt auf den Gesundheits- oder Täuschungsschutz möglich. Zurzeit befinden sich in einzelnen EU-Mitgliedstaaten Produkte mit sehr hohen Gehalten an Vitaminen und Mineralstoffen auf dem Markt, welche über den neuen Höchstmengen in der Schweiz liegen. Da das neue Modell auf Gesundheitsschutz basiert und die Gesamtaufnahme eines Nährstoffes über ein NEM oder ein Lebensmittel für Sportlerinnen und Sportler und ein angereichertes Lebensmittel betrachtet, können für Produkte, welche die neuen Höchstwerte für Vitamine und Mineralstoffe überschreiten, keine Bewilligungen gemäss dem Cassis de Dijon-Prinzip erteilt werden. Allfällige Anträge müssten abgewiesen werden."

Gemäss der aktuellen gesetzlichen Lage in der Schweiz (VNem, VZVM, VLBE) ist es nicht zulässig, die täglich festgelegten Höchstmengen zu überschreiten.